24 Sep 2023 Praxmar WT-F
1.Platz (nach Stechen), 69/80 Punkte ( sehr gut)
Apportieren auf hohem Niveau: steile Berge und eiskaltes Wasser. Freddie apportiert ALLES – sogar seinen Pokal. Wir schweben „über den Wolken“. Hier mein Bericht, den ich für das österreichische Retrieverjournal verfasst habe:
Apportieren auf hohem Niveau
Workingtest in Praxmar auf 1700 Meter
Hoch über dem Sellraintal liegt Praxmar, das kleine Bergsteigerdorf mit einem großen Herzen für Gäste. Am 23. und 24. September hatte die Landesgruppe Tirol dorthin zum Workingtest eingeladen. Wer das Gelände in den Tiroler Bergen kennt, weiß: Hier wird buchstäblich auf hohem Niveau apportiert.
Auch die Hundeführer brauchen für den Marsch von Aufgabe zu Aufgabe Bergschuhe und gute Kondition. Da kommt man schon mal ins Schwitzen. Die Richter Nicole Schmidt (D), Heike Bülhoff (D), Thomas Kühn (D) und Peter Yando (HU) nutzen das alpine Gelände geschickt für ihre Aufgaben. Lining am Steilhang ist gefordert. Wie die Hunde das meistern, beeindruckt mich sehr. Einige machen sogar den Bergziegen Konkurrenz.
Abgefragt wird auch Steadiness bei der Arbeit mit zwei Hunden. Enge Winkel sind immer eine Herausforderung. Besonders, wenn der Hund schnell außer Sicht ist. Ob es am lauten Rauschen des Gebirgsbachs liegt, dass nicht jeder Pfiff angenommen wird? Für mich als Warmduscher bleibt es unverständlich, dass sich mein Hund nach dem Schwimmen im eiskalten Forellenteich nicht schüttelt. Vorher wird brav das Dummy in meine Hand abgeliefert.
Hut ab vor der herausragenden Leistung unserer Retriever!
Herausragend ist auch, wer sich in der Novice über den Sonderpreis „Judges Choice“ freuen durfte: Maja Ilmer ist erst 15 Jahre alt, und mit ihrer Hündin Beechdale’s Nunes schon ein perfektes Team. Mit ihrer Hündin verbringt Maja viel Zeit in der Natur. „Nach der Schule kann ich so prima abschalten.“ Trainiert wird alleine oder mit dem Papa, der prima werfen kann. Zu Gruppentrainings fährt Maja mit dem Bus oder ihre Eltern begleiten sie.
Begeistert erzählt die junge Hundeführerin vom Leuchten in den Augen ihrer Hündin, wenn die Dummytasche gepackt wird. „Cool, was man den Hunden alles beibringen kann! Und total spannend, wie sie ihre Nase einsetzen.“ Und wenn’s mal nicht klappt? Dann wird die Aufgabe wieder Schritt für Schritt aufgebaut oder die Züchterin steht mit Rat und Tat zur Seite. So kommen die beiden gemeinsam zum Ziel.
Beim Workingtest gehört Lampenfieber für Maja mit dazu. Da hilft reden mit netten Startern in der Wartezone. Majas großer Traum: „Einmal bei einer Jagd mitgehen.“ Aber sie hat auch noch andere Hobbys wie Gitarre spielen, Tanzen und Freunde treffen. Damit dafür noch genügend Zeit bleibt, wird die Schülerin von ihrer Familie unterstützt. Und alle haben Spaß. Mit einem gut erzogenen Hund geht schließlich jeder gern spazieren.
Alle Platzierten – mein herzlicher Glückwunsch! – durften sich über tolle Preise freuen. Daniela Kupfner (Rappenhansl) spendierte leckeres Futter. Für die Richter gab es selbstgemachte Brotzeitbretter mit lokalen Schmankerln von Petra Geschwill. Ihre kreativen Filztaschen mit Hirschlogo sind eine schöne Erinnerung an diesen alpinen Workingtest. Ganz besonderer Dank geht an Familie Melmer, die nicht nur das Revier zur Verfügung gestellt hat. Obendrein spendiert die Familie als Siegerpreis eine Übernachtung mit Frühstück für zwei Personen im Alpengasthof Praxmar. Zur Sommerfrische oder zum Wintersport: Ich komme sehr gerne wieder an diesen so besonderen Ort. Als ich abends nach Hause fahre, röhren zum Abschied die Hirsche!
Ellen Dam mit Freddie