Bavarian Lions Cup WT-A

Bavarian Lions Cup WT-A

1. Platz, 100/100 Punkte (vorzüglich)

 

Gleich bei seinem ersten Start gewinnt Freddie mit voller Punktzahl nach Stechen gegen unseren Trainingspartner. Der BLC ist für seine vielen Wasseraufgaben bekannt, und Freddie ist in seinem Element.

 

Hier mein Bericht, den ich für die Clubzeitung verfasst habe:

 

Corona-Hunde starten durch

 

14. Mai – Bavarian Lions Cup in Königstein.

Ein milder Abend im sonst eher ruhigen Ort Königstein. Gute Stimmung herrscht in den Restaurants entlang der Marktstraße. Viele freuen sich über ein Wiedersehen,  es wird viel gelacht und erzählt. Unter fast jedem Tisch liegt ein Hund. Es ist der Vorabend des Bavarian Lions Cups. Ein Workingtest ist eben mehr als nur ein Wettbewerb. Das Miteinander gehört dazu. Viele sind schon am Vorabend angereist und übernachten, was auch die örtliche Gastronomie freut. Nach vier Jahren Pause  kann  der Workingtest der Landesgruppe Süd endlich wieder stattfinden.

Übernachtung mit Hund ist übrigens kein Problem. Auf die Frage, ob in meiner Unterkunft Hunde erlaubt seien, antwortet die Vermieterin: „Na klar, wenn es ein Retriever ist! Das sind ja sehr verträgliche, gut erzogene Hunde mit rücksichtsvollen Besitzern.“ Der gute Ruf eilt uns voraus. Wie schön!

Am nächsten Tag geht’s ins Gelände. Das Revier der Bayerischen Staatsforsten, das wir dank der Unterstützung von Klaus Bichlmaier nutzen dürfen, lässt jedes Retrieverherz höher schlagen.  Die Sonderleiterin, Ulrike Zimmermann, begrüßt die Teilnehmer und stellt die Richter vor: Norbert Theuerkauf (Prüfungsleiter), Michael Hahn und Bernd Janich.

Für die Anfängerklasse sind 22 Hunde angemeldet – Corona-Hunde. Pandemiebedingt konnten die meisten von ihnen noch keine Erfahrungen auf Großveranstaltungen sammeln. Insgesamt war in dieser Zeit die Sozialisierung schwierig. So viele fremde Hunde und Menschen auf einem Raum bedeuten Stress. Manche Hunde reagieren ängstlich, andere bellen aufgeregt.

Umso mehr freut mich der Satz eines erfahrenen Hundeführers, als mein Hund Freddie ihn schwanzwedelnd begrüßt: „Der ist aber freundlich!“

Nicht nur die Kinder mussten ins Homeoffice, auch die Hunde wurden zum Teil online unterrichtet. Größere Treffen oder gar Seminare mit ausländischen Trainern konnten lange Zeit nicht stattfinden. Wohl dem, der sich mit Freunden zum Training verabreden konnte.

Aber die „Generation Corona“ genießt auch einen Vorteil: Für die Basics konnten wir uns alle viel Zeit lassen, so dass die Grundkommandos gefestigt wurden. Dass die Basics sitzen, sieht man auch an der Ergebnisliste. Dass so viele Hunde mit einem vorzüglich oder einem sehr gut bestanden haben, ist schon etwas Besonderes.

Die Richter haben dem Niveau angepasste Aufgaben gestellt und alles sehr ruhig und freundlich erklärt. Auf Wunsch gab es auch Rückmeldung und Tipps fürs weitere Training.

Für die Anfängerklasse typisch, wurden viele Marks geworfen, wobei oft nur eine kurze Flugbahn verfolgt werden konnte oder die Fallstelle des Dummys nicht sichtig war. Die Richter wollten sehen, dass der Hund im Bereich bleibt. Leider haben einige das Dummy überrannt oder waren am Wasser zu aufgeregt. Auch Fußgehen und Steadiness wurden abgefragt. Und aufs Teamwork wurde Wert gelegt: Den Hund in schwierigen Situationen nicht allein lassen, sondern helfen.

Ein Team muss aber erst zusammenwachsen. Dazu braucht es noch viele gute gemeinsame Erfahrungen. Aber irgendwann weiß hoffentlich jeder, wie der Partner tickt.

Danke an alle, die zu diesem gelungenen Tag beigetragen haben, vor allem an die Helfer.

Herzlichen Glückwunsch für die hervorragende Leistung von

Ralf Seeburger mit Golden Mountain Spring’s Viking Connor; 2. Platz nach Stechen (100/100)

und Veronika Buckel mit Gull Goldens Goldmarie; 3. Platz (97/100)

Dass ich mit meinem Freddie auf dem Siegertreppchen stehen durfte, ist auch meinen Trainern und Trainingspartnern zu verdanken.

„Liebe Hundefreunde! Ihr seid Gold wert und verdient auch eine Medaille. Vielen, vielen Dank, dass ihr das ganze Jahr bei Wind und Wetter Zeit findet, um auch an Problemen zu arbeiten. Aufgaben Schritt für Schritt aufzubauen, dauert oft lang, und ich möchte mich für Eure Geduld bedanken.“

Das war es, was ich bei der Siegerehrung eigentlich sagen wollte, aber in der Aufregung hab ich’s total vergessen.

Für viele Teilnehmer war es der erste Start – auch für Freddie und mich –  und ich wünsche allen Teilnehmern alles Gute auf ihrem persönlichen Weg zum Team.

Ellen Dam mit Freddie